Die SPÖ-Quotenfrau im Argumentationsdilemma

TV-NotizBei „Pro & Contra“ brachte am Mittwoch die junge FPÖ-Generalsekretärin Svazek die SPÖ-Frauenvorsitzende Heinisch-Hosek ins Schwitzen.

Quelle: Puls4: Die SPÖ-Quotenfrau im Argumentationsdilemma

„Vielleicht ist sie auch einfach eine blöde Kuh“

Auch die deutsche Autorin Birgit Kelle mag das F-Wort nicht. Damit würde man immer gleich bestimmte Forderungen verbinden, etwa, dass Frauen möglichst viel außer Haus arbeiten sollten. Frauen, die lange und ausschließlich die Kindererziehung übernehmen, würde man allein lassen. Manches Statement von Kelle ist durchaus verzichtbar. Etwa: „Ich finde es manchmal ein bisschen bequem, wenn Frauen sich darauf ausruhen, dass sie sagen, ‚ich hab den Job ja nur deswegen nicht bekommen, weil ich eine Frau bin.‘ Vielleicht ist sie auch einfach eine blöde Kuh oder unqualifiziert.“ Aber der Vorwurf, Frauenpolitik und Feminismus würden jene im Regen stehen lassen, die mehr als nur ein, zwei Jahre die volle Kindererziehung übernehmen wollen, bringt Heinisch-Hosek durchaus ins Schwitzen. Und zeigt damit seine Berechtigung auf.

Von Svazek und Kelle unter Druck gesetzt bringt Heinisch-Hosek ein etwas irritierendes Argument: Sie spricht von „armen Kindern, die vielleicht bis zum vierten Lebensjahr nur ihre Eltern zuhause haben. Die tun mir ja heute schon leid.“

Die Entgegnung fällt Kelle nicht schwer: „Genau diese Einstellung ist das Problem. Dass man inzwischen so tut, als sei das ein Schaden für Kinder, dass sie bei ihren eigenen Eltern groß werden. Es ist eine enorme Dagradierung einer Leistung von Frauen.“ In allen anderen Bereichen, in denen Frauen degradiert würden, gäbe es einen Aufschrei, sagt Kelle. Wenn es aber um Mütter ginge, seien Feministinnen sofort „im Schützengraben.“